TALENT TALK mit Jan Steinert - Senior Director HR bei Takeda
- niki738
- 26. Sept.
- 4 Min. Lesezeit
Jan Steinert hat einen beeindruckenden Karriereweg beschritten – vom Juristen bis zum Konzern-Chief-HR-Officer, immer offen für die nächste spannende Herausforderung und den nächsten Entwicklungsschritt. Mittlerweile ist er Senior Director HR bei Takeda, einem der weltweit führenden Pharma-Konzerne. Dort verantwortet er den HR Bereich und hat z.B. mit seinem Team gerade ein detailliertes Karrierepfade-Pojekt gelauncht, um Mitarbeitenden Perspektive und Motivation auf ihrem Karriereweg zu geben.
In unserem TALENT TALK hat er offen über Learnings und Tipps für Young Professionals sowie Karriereentscheidungen, Mentoring und die Auswahl junger Talente gesprochen.
Jan, Vielen Dank für das spannende Gespräch!

1. Frage: Auswahl des richtigen Arbeitgebers
Niki: „Jan, wie erkennst du, ob ein Arbeitgeber zu dir passt?“
Jan: „Ich habe mich immer auch an der einstellenden Persönlichkeit orientiert. Das ist die entscheidende Stelle. Stimmt die Chemie, komme ich mit dieser klar und habe ich ein gutes Feeling? Erst dann geht’s um die Aufgaben, die Umgebung und den Business Case.“
Für Jan zählen vier Dinge:
Passung zur Führungskraft
Aufgaben
Umgebung/Kultur
Entwicklungsperspektive
Die prüft er im Bewerbungsgespräch mit Fragen wie z.B.:
„Warum sind Sie bei diesem Unternehmen?“
„Wie würden Sie Ihren Führungsstil beschreiben?“
„Was ist das Spannendste an der Rolle?“
„Was läuft nach 100 Tagen gut, was schlecht?“
💡 Tipps für die Auswahl des Arbeitgebers:
Chemie zur Führungskraft muss stimmen
Spannende Aufgaben
Positives kulturelles Umfeld
Entwicklungsmöglichkeiten
Klare Antworten auf gezielte Fragen
💡 Sei gespannt: Wir veröffentlichen in Kürze den Artikel „Das perfekte Bewerbungsgespräch“ auf unserem Karriereblog inkl. kostenlosem Download-Guide, Damit bist du perfekt vorbereitet, um deinen Traumjob zu bekommen!
2. Frage: Wo sollte man die Karriere starten?
Niki: „Was ist besser zum Karriereeinstieg – Konzern oder Startup?“
Jan: „Am Ende des Tages ist die Frage: Was willst du? Was bringst du mit? Wie tickst du als Mensch? Im Konzern bist du zwar ein kleines Rädchen, aber du kannst immer noch in kleinere Strukturen wechseln – bis zu dem Punkt, wo du zu lange im großen Konzern geblieben bist.“
Konzern heißt: Prozesse, Sicherheit, Lernkurve. Der spätere Wechsel ins Startup oder KMU ist einfacher. Umgekehrt wird’s schwieriger – ohne Struktur- und Governance-Erfahrung ist der Weg vom Startup in den Konzern tricky.
Natürlich gibt es auch in gut geführten Startups Strukturen und Perspektiven – hier muss im Bewerbungsgespräch gezielt nachgefragt werden.
Entscheidend sind deine Entwicklungsperspektiven:
„Wenn ich im Bewerbungsgespräch frage: ‚Was für Entwicklungsmöglichkeiten habe ich?‘ und die Antwort ist: ‚Mach mal deinen Job, dann schauen wir weiter‘, dann weiß ich, das wird langfristig nicht passen.“
Diese Red Flags sollte man sowohl im Konzern als auch im Startup beachten, denn es geht darum, ob dir eine Perspektive geboten wird und du in deiner Entwicklung gefördert und gefordert wirst.
💡 Key Takeaway:
Konzerne bieten Struktur, Sicherheit und Lernräume
Wechsel vom Konzern ins Startup ist leichter als umgekehrt
Entwicklungsperspektive muss klar erkennbar sein
Vorsicht bei vagen Antworten im Bewerbungsgespräch
3. Frage: Was müssen Bewerber:innen mitbringen?
Niki: „Worauf achtest du beim Recruiting von jungen Bewerber:innen besonders?“
Jan: „Ich will echtes Interesse am Business, am Unternehmen und an der eigenen Entwicklung sehen. Keine Schaumschlägerei. Wenn die Fragen nur um Work-Life-Balance und Wellness gehen, dann bin ich geneigt, den Schwerpunkt als falsch gesetzt zu sehen.“
Für Jan zählt: Authentizität, Neugier, Entwicklungswille und Ehrlichkeit. Unsicherheit zu Karrierezielen mit „weiß ich nicht“ zu beantworten, ist okay, wenn es reflektiert wurde.
💡 Worauf Jan achtet:
Zeig echtes Interesse am Business
Sei ehrlich und authentisch
Entwickle dich aktiv weiter
Kein Fokus allein auf Benefits
Fazit: Wer vorbereitet ist, smarte Fragen stellt, hat sehr gute Chancen auf einen Job mit Perspektive.
👉 Unser Fragenkatalog in unserem Bewerbungs-Guide hilft dir, die richtigen Fragen zu stellen!
4. Frage: Wie wichtig ist Mentoring?
Niki: „Welche Rolle spielten Mentor:innen in deiner Laufbahn?“
Jan setzt auf Mentoring – initiativ, persönlich und auf Augenhöhe. Auch Reverse Mentoring ist für ihn eine sehr sinnvolle Möglichkeit, damit alle Beteiligten profitieren:
Jan: „Ich habe z.B. im IT-Bereich ganz viel von jungen Leuten gelernt und denen vielleicht auch was zurückgegeben.“
Zudem empfiehlt er, keine Scheu vor dem Senior-Level zu haben. Von denen kann man viel lernen und „ein Vorstandsvorsitzender trinkt auch gerne mal einen Kaffee mit jemandem, der echtes Interesse zeigt – also solche Gelegenheiten unbedingt nutzen.“
💡 Key Takeaway:
Mentoring ist ein Karriere-Booster
Frag nach Austausch, nicht nach „Hilfe“
Reverse Mentoring schafft gegenseitigen Mehrwert
5. Frage: Welche Karrieretipps hast du?
Niki: „Was sind deine 3 Top-Karriere-Tipps für Young Talents?“
Jan: „Ich hab mich nie abschrecken lassen, ins kalte Wasser zu springen. Auch nicht von Aufgaben, die mir nicht wie auf den Leib geschnitten waren. Das hat mich in jeder Hinsicht weiterentwickelt.“
💡 Jans Top-Karriere-Tipps:
Herausforderungen annehmen
Mentor:innen aktiv suchen
Out of the Box denken & Chancen außerhalb des typischen Karriereplans nutzen
Fazit:
Karriere ist kein Zufall, sondern die Summe mutiger Fragen, klarer Entscheidungen und ehrlicher Beziehungen. Wer neugierig bleibt, Engagement zeigt, Herausforderungen annimmt, aktiv von anderen lernt und sich nicht verstellt, macht den Unterschied.
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